Der Raley ist wohl der bekannteste Trick beim Wakeboarden denn außer beim Kiteboarden ist es durch den fehlenden Zug nach vorne in fast keiner anderen Boardsportart möglich einen solchen Trick zu stehen. Technisch gesehen ist der Raley wohl der einfachste Invert den man am Cable machen kann. Auf der anderen Seite ist es auch einer der Tricks die verdammt schmerzhaft sind wenn man ihn nicht steht da hier nur 100% zum Erfolg führen! Rantasten geht hier nicht! Nicht jeder macht die Tricks gleich und eine 100%ige Anleitung gibt’s natürlich auch nicht, aber eine Hilfe sollte euch diese Erlärung allemal sein! Bevor ihr aber jetzt die ersten Versuche startet sollte man erstmal wissen wieso es einen am cable überhaupt rauszieht. Viele denke das die Leine einen aus dem Wasser zieht was aber falsch ist! Grundsätzlich ist es bei jedem Invert am Cable gleich, durch das kanten zieht ihr das obere Umlaufseil wo eure Leine mit dem Mitnehmer drin hängt nach unten! Lasst ihr diese jetzt flitschen schnellt die Leine nach oben. Das Problem ist es also die Leine mit euch daran nach oben flitschen zu lassen!
Bevor wir aber jetzt zur Praxis kommen solltet ihr bedenken das ein Raley sehr wehtun kann und nicht ganz ungefährlich ist! Versucht also keine Tricks die eurem können nicht entsprechen. Ihr solltet auf jeden fall eine Schwimmweste tragen und jemanden bescheid geben der euch bei den ersten Versuchen zuschaut um im ernstfall erste Hilfe zu leisten. Außerdem kann ein dicker Neoprenanzug unangenehme Stürze dämpfen! Kanten: Am besten ihr versucht den Raley vor dem Motormast, also zwischen dem letzten und dem ersten Mast da dort der meiste Zug ist.Kommt ihr also um die letzte Umlenkrolle fahrt unter dem Umlaufseil und fangt dann an progressiv (erst langsam, dann immer schneller und kräftiger) zu kanten. Der cut sollte dabei dann aussehen wie die Spitze eine Hockey Schlägers welcher sich am Ende immer weiter zu dreht! Beim kanten darauf achten, dass man am Schluss möglichst quer zum Umlaufseil bzw. vom Umlaufseil weg kantet da dadurch der druck beim Absprung erhöht wird. Die Arme sollten stark angewinkelt sein, weil der Druck durch gestreckte bzw. lange Arme wieder wesentlich geringer ist. Wichtig: Versucht die Hantel so nah wie möglich am Körper zu haben! Das ganze Geheimnis eines Raley´s steckt im Cut!
Verkanten: Jetzt kommt der schwerste Teil den wenn man merkt, dass genügend Druck aufgebaut ist, muss man das Board „verkanten“ um so vom Umlaufseil herausgehebelt zu werden. Das erreicht man dadurch, dass man den vorderen Fuß ins Wasser bzw. schräg zur Seite drückt, wodurch man eine kleine Kurve fährt und das Board sich mitdreht und schließlich querstellt. Denkt immer daran, in keiner Phase des Raley´s ist ein Oli oder Sprung bestandteil des Tricks! Wer eine Oli oder ähnliches macht wird nicht rausgezogen! Wichtig: Das Board muss dabei immer auf der Kante stehen! Geht ihr von der Kante ist der ganze druck weg und ihr werdet nicht aus dem Wasser gezogen!
Achtung: nicht jeder hat die gleiche Technik beim verkanten. Der eine drückt den vorderen Fuß ins Wasser, der andere den Hinteren und der nächste stellt das Board mit beiden Füßen quer oder reißt das Board gegen die Fahrtrichtung. Hier sollte man sich einfach klarmachen, dass das Board quergestellt werden muss damit man nach oben katapultiert wird.
Flugphase: Was sehr wichtig beim auslösen ist, dass der Körper immer noch relativ stabil und die arme angewinkelt bleiben. Springt man selber mit nach vorne oder macht beim Absprung auf einmal die Arme lang, nimmt man sich den ganzen Druck weg und bekommt nicht genug Höhe um den Raley zu stehen. Hat man es geschafft richtig raus gezogen zu werden solltet ihr den Oberkörper in der Flugphase relativ locker lassen, sodass das Board übern den Kopf kommt, wodurch man es dann auch leichter hat das Board wieder unter die Füße zu bekommen. Ist man in der Flugphase zu steif hat man es bei der Landung schwer das Board unter die Füße zu bekommen. Wichtig: Sperrt euch nicht gegen den Zug! Macht euch einmal richtig lang ansonsten bekommt ihr das Board nicht wieder herunter!
Landung:
Habt ihr euch einmal richtig gestreckt und das Board über dem Kopf, solltet ihr auch anfangen die Landung einzuleiten! Wenn ihr alle vorherigen Punkte genau so erfüllt habt ist die Landung das einfachste! Zieht dafür die Hantel an den Körper, das Board kommt dann automatisch wieder runter. Federt die Landung anschließend noch etwas mit den Beinen ab! Alternative: Alternativ kann man alle schritte auch erst mit dem wakeskate versuchen was den Vorteil hat das es nicht ganz so weh tut falls man mal einsticht! Ob ihr denn Raley dann mit dem Wakeboard auch steht ist hier aber nicht Garantiert! In vielen Fällen ist es so dass es mit dem Wakeskate ganz gut klappt, auf dem Wakeboard aber nicht! Um ein Gefühl für den Zug der Anlage zu bekommen kann man sich auch mal ohne Board vom Startbock wegziehen lassen, falls erlaubt an eurem Cable und der Betrieb dies zulässt. Hierzu nehmt ihr einfach eine Leine in die Hand, geht leicht in die Hocke und wartet bis der Mitnehmer eure Leine erfasst. Jetzt dürft ihr nicht abspringen sondern müsst euch gegen den Zug lehnen um druck aufzubauen! Sobald genug Druck vorhanden ist zieht es euch automatisch weg! also viel Spaß bei üben und nie vergessen, "no Pain, no Gain"! Text und Bilder: the gap magazin.com
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