Wakeboard & Wakeskate Europameisterschaft 2013 in Fagersta: Tag 3 PDF 
Geschrieben von: Benjamin Wiedenhofer   
Samstag, 31. August 2013 um 08:00 Uhr

Die Europameisterschaft im schwedischen Fagersta scheint zu einer echten Erfolgsstory für das Team Germany des DWWV zu werden. Nachdem es am Donnerstag bereits einen wahren Medaillenregen gegeben hatte, wurde am Freitag nachgelegt. Begonnen hatte der Tag jedoch mit der Quali der Open Men. Nachdem diese seit dem letzten Training am Dienstag nicht mehr auf dem Wasser waren, sehnten die Jungs selbige auch wahrlich herbei.

Erster Starter des Tages um 8.30 Uhr war dann auch direkt der Teamkaptain, Trainer und Resortleiter der Wakeboardsparte des DWWV, Aaron Armborst. Scheinbar war es zu früh ihn, denn schon nach dem ersten Kicker war die Fahrt beendet. Jedoch war dem Assistent des Trainerstabs, Cedrik Schmidt, aufgefallen, dass der Lift offensichtlich noch nicht im richtigen Tempo lief und so durfte Aaron mit einem Re-Run erneut starten. Leider reichte dieser ebenso wie der zweite Lauf knapp nicht, um die starke Konkurrenz hinter sich zu halten und so ging es ab ins LCQ.

Aaron Armborst gab sich dieses Mal nicht nur im Trainerstand die Ehre

Dorthin folgten dem "Kapitano" leider auch ein paar seiner Schützlinge. Namentlich Moritz Petri, Philip Thiele und Janick Otto. Frederic von Osten und Dominik Gührs wurden ihrer Favoritenrolle direkt gerecht und konnten sich mit dem Sieg in ihren Heats für das Semifinale qualifizieren. Aber auch der amtierende Junior Men Europameister Miles Töller ließ nichts anbrennen und sicherte sich als zweitplatzierter im Quali-Heat von Dominik ebenfalls die nächste Runde.

Frederic war froh nach drei Tagen warten endlich wieder auf dem Wasser zu sein und quittierte das mit einem soliden Run, der ihm den Sieg in seinem Heat einbrachte

Nach der Quali der Open Men, mussten die Junior Men noch ihre Semifinals ausfahren. Chris Klein packte wieder einen richtig fetten Run aus, der mit einem SW KGB endete und ihn in seinem Heat in Front brachte. Gleiches gelang Andre Botta in seiner Gruppe, die er souverän mit der Tageshöchstpunktzahl von 85.00 gewann. Wohlgemerkt ist Andre mit einem Bruch im Mittelfuß angetreten, was seine Leistung nochmals unterstreicht. Auf Grund seiner Verletzung verzichtete Andre wie schon in der Quali auf den zweiten Run, um sich weiter zu schonen. Für den dritten verbliebenen jungen Mann des DWWV, Ariano Blanik, war im Halbfinale leider Schluss.

Nun stand das Entscheidung der Junior Men Wakeskate auf dem Programm. Lukas Winkelmann stürzte im ersten Lauf am zweiten Kicker und musste so in seinem abschließenden Run alles geben. Das gelang ihm auch hervorragend und er platzierte sich auf Rang 3 hinter James Harrington (GBR), der in seinem ersten Run ebenfalls früh gestürzt war, in den zweiten nun aber all sein Talent packte und so vorerst zehn Punkte vor Marcel Tilwitz, dem führenden nach dem ersten Run, landete. Tilli ließ sich jedoch nicht beirren und setzte alles auf eine Karte. Am eindrucksvollsten war wohl sein TS Ollie On auf das massiv hohe Flatrail und die danach folgende Kombi aus super sauberem Kickflip und ebensolchem Varialflip. Nach Minuten des Zitterns war es gewiss und der junge Berliner neuer Europameister der Junior Men Wakeskate. Überglücklich gratulierte das ganze Team dem sympathischen jungen Mann, der sich somit an seinem 19. Geburtstag wohl das schönste Geschenk selbst gemacht hatte.

Tilli flippte sich unter anderem mit diesem blitzsauberen Varialflip zum Sieg

Im Anschluss folgten die Junior Ladies. Hier war aus deutscher Sicht mit Chantal Noack nur eine Starterin angetreten. Nachdem ihr Sicherheitslauf gut geklappt hatte, konnte Chantal zum Abschluss leider selbigen nicht mehr toppen und musste sich so mit Platz 6 zufrieden geben. Die Goldmedaille ging an Chloe Goudie vor ihrer Teamkollegin Katie Batchelor (beide GBR) und Lokalmatadorin Judith Hoppe (SWE).

Ein Titel galt es an diesem Tag noch zu vergeben – den der Junior Men Wakeboard, die bekanntlich den Open nicht wirklich in Leistung, Spannung und Intensität unterlegen sind. Publikumsliebling Jeremia Hoppe (SWE) hatte sich in seinem zweiten Halbfinal-Lauf leider verletzt, so dass er nicht mehr in die Entscheidung um die Krone eingreifen konnte. Chris Klein, der im Training so überzeugt hatte, seinen Quali- und den Semi-Heat souverän für sich entscheiden konnte und als klarer Mitfavorit ins Rennen um den Titel ging, hatte die Gunst der Judges dieses Mal absolut nicht auf seiner Seite. Sein erster Lauf, der mit Höchstschwierigkeiten bestückt war, brachte ihn zur Verwunderung vieler nur auf Platz 4. Mit einer gehörigen Wut im Bauch patzte Chris zum Abschluss des zweiten Runs dann leider bei einem Bel Air Blind vor seinem letzten Trick und so war er aus dem Titelrennen raus.

Andre Botta wusste, dass es nun an ihm lag die Kohlen für den DWWV aus dem Feuer zu holen und selbiges gelang dem Salzgitteraner bereits mit dem ersten Lauf. Moby Dick am Kicker, SW Mobe 5, TS Raley 3 und ein SW HS FS 900 am Kicker sind nur eine Auswahl seines Hammer-Runs, der ihn schon nach der ersten Runde in Front brachte. Dem konnte weder Sam de Haan (NED) noch Guy Firer (ISR) etwas entgegen setzen und so schaffte Andre das Kunststück trotz Verletzung und mit nur drei Runs insgesamt, Europameister zu werden. Zwar wollte er zum Abschluss nochmal einen drauf setzen, doch die Spannung war raus und so konnte er seine 71.00 Punkte aus dem ersten nicht mehr toppen. Seinen Sieg widmete Andre dem Teamkollegen Chris, mit dem er so gerne zusammen auf dem Podium gestanden wäre.

Stylisch auf den Features und derbe technisch bei den Inverts brachten Andre Botta den Sieg ein

Nach den Junior Men standen noch die Qualis der Open Ladies Wakeboard auf dem Programm. Die beiden Deutschen Teilnehmerinnen ließen nichts anbrennen und konnten sich ihre Plätze im Finale sichern. Julia Rick zeigte unter anderem einen TS FS 7 und machte damit schon mal ihre Titelambitionen deutlich, aber auch Sophia Marie Reimers packte mit dem SW Mobe schon ein bisschen etwas ihres Repertoirs aufs Wasser und zog damit ebenfalls souverän in dieRunde der letzten Acht ein.

Das Zwischenziel Finale hat Sophia Reimers schon mal mit Leichtigkeit erreicht

Den Abschluss des Tages auf dem Wasser markierten dann einige LCQ Runs. Aus deutscher Sicht war es vor allem der der Open Men, den es zu beachten galt. Nachdem Moritz Petri direkt am Kicker stürzte, Janick Otto seinen Run mit einem gebailten Mobe kurz vor Ende nicht nach Wunsch abschließen konnte und auch Aaron Armborst - der zum Schluss seines Runs mit dem Double-S-Blind nach innen noch einen richtig fetten Trick rausgehauen hatte - trotzdem geschlagen wurde, war es nur Philip Thiele gelungen sich noch einen Platz im Semifinale zu holen. Dort treten die Jungs am Samstag Vormittag an, ehe es im Anschluss gilt, die letzten Titel in den verbliebenen Kategorien zu vergeben.

Mit nun schon vier Europameister-Titeln und vielen weiteren Podiumsplatzierungen liegt das Team Germany des DWWV gut im Kurs. Man wird sehen ob am Abschlusstag noch etwas hinzukommt. Die Chancen stehen gut! Für die Österreicher lief es am Freitag nur teilweise wie gewünscht. Altmeister Daniel Fetz konnte wieder einmal zeigen, dass mit ihm noch immer zu rechnen ist und so zieht er zusammen mit Stefan Lebwohl ins Semifinale der Open Men ein. Für ihre Teamkollegen Philipp Turba und Fabian Ortler reichte es hingegen nicht ganz. Bei den Ladies konnte sich dafür Astrid Schabransky einen Platz im Finale sichern, wo auch sie versuchen wird, nach den Medaillen zu greifen.

Alle Ergebnisse findet ihr unter: www.cablewakeboard.net

 


Text & Bilder: B. Wiedenhofer
 
 
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