Am 2. Tag der EM standen die ersten Finals am Fagersta Cable Park auf dem Programm – mit Liam Rundholz und Mirco Langholz gehen zwei Titel an den DWWV!
Der Vormittag am zweiten Entscheidungstag der Europameisterschaft am Cable im schwedischen Fagersta war der Quali der Junior Men gewidmet. Für das DWWV Team traten insgesamt vier Rider an. Andre Botta – der trotz einer Mittelfußverletzung unter starken Schmerzen unbedingt antreten wollte – konnte seinen Heat mit nur einem Lauf gewinnen, schonte sich und ließ den zweiten direkt aus. Ihm gleich tat es Christopher Klein, der in seinem Heat ebenso mit dem „Save-Run“ ganz vorne landete. Auch Ariano Blanik zog durch den 2. Platz in seinem Heat direkt ins Semifinale ein. Leider nicht ganz reichte es für Jan Paterok, der in der Quali zweimal unglücklich stürzte und dann im LCQ um nur einen mickrigen Punkt geschlagen wurde.
Chris Klein beim SW KGB - mal schauen ob er im Finale nochmal den SW KGB 5 auspackt?!
Im Anschluss galt es nun die ersten Titel zu vergeben. Bei den Girls war das Team Germany gleich dreifach vertreten. Für Isabella Tremmel reichte es trotz guter Leistung nicht ganz für das Podium, sie musste sich um nur einen Punkt ihrer Teamkollegin Antonia Süß geschlagen geben, die folglich auf den 3. Platz kam. Vanessa Weinhauer war als Mitfavoritin ins Rennen gegangen. In ihrem ersten Lauf stürzte sie zu früh, konnte dann jedoch einen sauberen zweiten nachlegen. Dennoch reichte es für die junge Dame nicht mehr ganz um an Lottie Harbottle (GBR) heranzukommen, die sich so den Girls Titel in Fagersta holte.
Vanessa Weinhauer am Kicker
Nun galt es für die Boys. Auch hier hatten sich die DWWV Jungs gute Chancen ausgerechnet. Bene Tremmel zeigte wie schon in der Quali einen BS 7 und einen FS 9 am Kicker, dennoch reichte es "nur" für Platz 6. Sein Teamkollege Philipp Koch war nach dem ersten Run knapp auf Platz 4 gelegen. Er legte nun alles in den abschließenden Lauf und krönte diesen mit einem sauberen Mobe 5. Die Judges gaben ihm dafür zwar mehr Punkte als für den ersten Lauf, jedoch nicht genug, um auf’s Podium zu kommen. Hier landeten mit Scott Rosewell und Joey Battleday (beide GBR) zwei junge Shredder von der Insel, aber ein Deutscher stand dennoch schon nach seinem ersten Run als Sieger fest. Liam Rundholz aus Wachtendonk wurde seiner Favoritenrolle gerecht und dominierte die Konkurrenz unter anderem mit seinem Moby Dick – Liam Style – am Kicker und einigen richtig fetten Inverts.
Liam knallt am Kicker seine recht eigene Interpretation eines Moby Dick raus!
Nach den jüngsten Teilnehmern ging es mit den älteren Semestern weiter. Die Master Ladies fanden gänzlich ohne Deutsche Beteiligung statt. Am Ende platzierte sich Aliina Pesula (FIN) vor Malin Simlund (SWE) und Maja Cramer (DEN). Aliina sollte jedoch neben dem EM Titel noch etwas anderes von der Siegerehrung mitnehmen, aber dazu später. Bei den Master Men war der DWWV dann wieder stark vertreten. Gleich drei von acht Männern im Finale fuhren mit dem Adler auf der Brust. Nachdem Erik Münchmeyer in der Quali noch einen fetten Run rausgehauen hatte, klappte es im Finale nicht mehr ganz so und er begnügte sich dieses Mal mit dem 5. Platz. Dafür lieferten seine beiden Teamkollegen, die Hamburger Mirco Langholz und Andreas Böttcher, ein Finale der Extraklasse. Andreas, der nach seinem ersten Lauf noch keinen Platz auf dem Podium inne hatte, legte los wie die Feuerwehr, packte unter anderem einen Mobe in seinen Run und platzierte sich damit vorerst ganz oben auf dem Podium. So lange bis Mirco an der Reihe war, der ebenfalls den Mobe inpetto hatte und zum Abschluss noch einen stylischen Raley mit Seatbelt Grab raushaute. Vielleicht war es genau der letzte Trick, der ihm den Sieg und damit den Titel einbrachte. Komplettiert wurde das Podium von Alberto Della Baffa (ITA).
Mirco Langholz konnte sich in einem spannenden Finale u.a. mit diesem Raley Seatbelt Grab durchsetzen
Doch ein Titel war noch zu vergeben. Zum Abschluss des Tages traten die Veterans an und auch bei diesen junggebliebenen Ridern war einiges zu erwarten. Daniel Rittivoin und Jochen Thiele gaben alles und ordneten sich im Abschlussranking auf Platz 6 und 5 ein. Nach dem ersten Run war Wolfram Wagner noch auf der Poleposition, doch der Finne Harri Huikurri konnte ihn mit seinem zweiten Run knapp bezwingen. Da Woffe im zweiten Lauf zwar einen draufsetzte, es aber dennoch nicht ganz reichte, musste er sich knapp geschlagen mit Platz 2 begnügen. Raphael Menconi (FRA) machte das Podium komplett. Bei der Siegerehrung sollte es das Podium der Veterans sein, das den meisten Applaus erntete. Grund dafür war jedoch nicht die sportliche Leistung, sondern vielmehr der Heiratsantrag, den Harri seiner langjährigen Freundin und Siegerin bei den Master Ladies Aliina machte. Nach ihrem „JA“ hatte er an diesem Tag also gleich doppelt gewonnen. Die versammelte Menge an Zuschauern, Ridern und Officials quittierte das mit Beifallsstürmen. Glückwunsch an alle Titelträger, Podiumsplatzierten und natürlich jeden, der seine eigenen Ziele erreicht hat!
Jochen Thiele mit mehrfach Belastung - Co-Trainer, Team-Kapitän und dann auch noch Rider - RESPEKT!
Natürlich soll die Entscheidung der Wakeskater nicht unterschlagen werden, die nach den Finals in ihrer Quali die Starter für das Finale ausfuhren. Für den einzigen Deutschen Teilnehmer und Mitfavoriten Moritz Thiele reichte es mit einem Hammer-Run für das Finale am Samstag. Er musste sich nur Ollie Moore (GBR) geschlagen geben.
Moritz Thiele geht als einziger Deutscher und Mitfavorit ins Open Men Wakeskate Finale der EM in Fagersta
Zum Abschluss noch etwas zum Abschneiden der übrigen deutschsprachigen Rider: für Elias Götz (AUT) war wie auch für Kevin Alinovi (SUI) im Semi der Boys Schluss. Luisa Montalbetti (SUI) konnte sich als erste in ihrem Heat für das Finale der Wakeskate Open Ladies qualifizieren. Heute geht es dann mit neuen Entscheidungen weiter und endlich werden auch die Open Men und Ladies der Wakeboarder ins Geschehen eingreifen.
Die kompletten Ergebnisse findet ihr unter: www.cablewakeboard.net
Text & Bilder: B. Wiedenhofer
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