So muss eine Contest-Saison - zumindest was die Outdoor-Events angeht - abschließen! Vergangenen Samstag traf sich ein Starterfeld von über 60 Fahrern aus der ganzen Bundesrepublik am WakeLake in Wörth an der Isar, um bei den 1. Offenen Bayerischen Wakeboard & Wakeskate Meisterschaften ihre Sieger zu küren. Die vielen hundert Zuschauer sahen top Wakeboardaction und feierten die verdienten Sieger bis spät in die Nacht auf der After-Contest-Party!

Eigentlich konnte man sich nicht sicher sein, dass Mitte Oktober nochmals angenehme Bedingungen für einen Wakeboard-Wettkampf in bayerischen Gefilden herrschen, aber vor allem am Vormittag des Events zeigte sich der Herbst von seiner besten Seite. Gut für die über 60 angereisten Rider aus nah und fern, die alle ein Wörtchen bei der Vergabe der Bayerischen Meistertitel mitsprechen wollten. Der WakeLake in Wörth an der Isar hat sich in den letzten Jahren Dank der neuen Betreiber Dagmar und Bernd Ritschel zu einem echten Geheimtipp entwickelt, wobei dieser garnicht mehr so geheim ist! Mittlerweile warten im See 12 feine selbstgebaute Obstacles darauf geshreddet zu werden. Vom Kicker über die Mega-Funbox bis zum Rooftop-Rail ist alles dabei und auch der Zug der Anlage ist dafür bekannt, dass hier fette Inverts rausgehauen werden können!

Die Fahrer ließen sich darum auch nicht lange Bitten. Bereits in der Quali der insgesamt neun verschiedenen Wakeboard- & Wakeskate-Klassen wurde gezeigt, dass die Saison wieder für einen fetten Schub was das Trickniveau angeht gesorgt hatte. Obwohl es noch früh am Morgen war, sah man bereits 9er am Kicker, Inverted-540s und und und... Ausgesiebt wurde hier nur bei den Open Men und den Boys Wakeboard, wobei sich letztlich die Favoriten doch durchsetzen und so einen Platz im Finale sichern konnten. In den übrigen Kategorien wurde lediglich die Startreihenfolge für das Finale ermittelt, aber somit den Konkurrenten gezeigt, mit was zu rechnen sein würde.

Der herbstliche Nebel am Morgen hatte den Zeitplan leicht verschoben, so dass es Schlag auf Schlag ging und während sich mittags einige Sportler und die vielen Zuschauer noch im Biergarten bei einem Snack und Red Bull stärkten, hieß es für die ersten schon: FINAAAALEEE! Den Anfang machten die Mini Boys, die teilweise kaum größer als ihre Wakeboards sind, aber trotzdem schon ordentlich stylen konnten und vor allem auf den Obstacles alles gaben. Der Sieg ging an Jonas Duschinger. Bei den Jr. Men Wakeskate konnte sich Felix Andrade durchsetzen und so standen bereits die ersten beiden Bayerischen Meister fest.

Nun waren die Master Men an der Reihe. Das Rider-LineUp hier hätte kaum besser sein können: Immerhin waren mit Wolfram Wagner und Andreas Voss international gekrönte Wörther Local-Rider ebenso am Start, wie der Münchner und ebenfalls Local Chris Koch, der regelmäßig in dieser Kategorie abräumt und auch diesen Sommer bereits gut unterwegs war. Chris konnte sich letztlich unter anderem mit einem SW 5er am Kicker, Roll Blind und SW Krypt Seatbelt ganz oben auf dem Podium platzieren. Um Platz 2 war die Entscheidung denkbar knapp, aber Andreas Voss gelang es Dank einem fetten SW Mobe doch knapp die Nase vor Christian Steigenberger zu behalten, der wiederum einen weiteren Local, Wolfram Wagner, auf Platz 4 verwies.

Die Kategorie der Boys zeigt bekanntlich die Helden von morgen, wobei man sich hier nicht so sicher sein konnte, ob sie es nicht schon jetzt waren. Marcel Friedrich aus Schwandorf gab auf den Obstacles alles und haute im Flat unter anderem SW Mobe, Roll Blind mit Tailgrab raus, was ihn noch vor den Mannheimer Younggun Philipp Koch platzierte, der immerhin auch einen SW Mobe, Blind Judge und Roll Blind im Gepäck hatte. Auf Platz 3 landete Patrick Behr.

Bei den Master Ladies wurde dann Geschichte geschrieben, denn es war das erste Mal überhaupt, dass diese Kategorie zustande kam. Und die beiden Riderinnen die hier den Sieg unter sich ausmachten, waren alles andere als unbekannte Namen. Eva Koch, deutsche Cable-Queen der ersten Stunde, zeigte sich endlich mal wieder auf einem Wettkampf und bewies dass sie es noch immer kann. Raley, Roll Blind und Backroll sowie ordentlich Style auf den Obstacles, brachten ihr den Sieg noch vor Mari Sandner ein. Mari, die nicht nur als Fahrerin, sondern auch noch als Mit-Organisatorin und Judge viel um die Ohren hatte, stürzte leider im zweiten Run beim S-Bend-Versuch und musste so trotz sauberem Blind Judge und 3er am Kicker ihrer Mentorin aus früheren Tagen, Eva, den Sieg überlassen. Komplettiert wurde das Podium von Anne Eaton.

In der Kategorie der Open Ladies konnte einmal mehr Newcomerin Julia Rick ihr Talent beweisen. Zwar lieferte ihr Anne Freyer einen harten Kampf, doch stand Julia, die wie Anne noch bei den Junior Ladies hätte starten können, bereits nach dem ersten Lauf als Siegerin fest. In ihrem "Glory-Run", in dem es letztlich um nichts mehr ging, versuchte sich die junge Dame aus Hürth in NRW dann an einem BS 313, der knapp misslang. Trotzdem "Hut ab" vor so viel Mut! Wir sind sicher, der sitzt bald. Amelie Lill holte sich den 3. Platz.

Nun stieg die Spannung schier ins unermessliche. Die Junior Men waren an der Reihe und hier hatte bereits in der Quali Leroy Ney aus Salzgitter das Geschehen beherrscht. Eben da schien es jedoch noch so, als könnte der Wörther Hoffnungsträger Marco Gradl ein Wörtchen um den Sieg mitreden, doch leider scheiterte er im Finale vielleicht genau unter dem Druck alles richtig machen zu wollen. Dennoch zeigte er massive Kickertricks und viel Style auf den Obstacles, so dass man sicher sein darf, dass dem jungen Mann die Zukunft gehört. Das Pech im Finale war wohl spätestens auf der After-Party vergessen.

Aber zurück zur Action: Platz 3 ging an Philipp Kunte aus Mannheim, der zudem als Headjudge vor Ort war. Philipp zeigte unter anderem einen fetten BS 7er am Kicker. Auf Platz 2 landete Ariano Blanik aus Rossau, der seinen Run mit Front Blind, SW Mobe und massiven BS 313 spickte und zudem gut auf den Obstacles abging. Gut, aber an diesem Tag nicht gut genug für Leroy Ney. Er zeigte, dass er diesen Sommer extrem viel Contest-Routine gesammelt hat, war er doch eigentlich überall, wo es um ein Podium ging mit am Start. Front Blind, SW 313, Roll Blind und SW Mobe sowie ein fetter Nuclear Glide am Kicker waren seine Zutaten für den ersten Platz! Somit hatte sich die weite Anreise aus Salzgitter wohl gelohnt.

Das vorletzte Highlight des Tages war die Entscheidung bei den Open Men Wakeskate. Hier deutete sich ein Schwandorfer Duell an: Dominik Preisner gegen Jan Grabski! Letztlich konnte sich Dom mit einem wahren Trickfeuerwerk auf Platz 1 platzieren. Man kam fast nicht hinterher so haute er die Tricks raus. Unter anderem dabei waren BS Bigspin, 3-Shuv, Bigspin auf die Funbox und und und... Für Jan blieb so nur der 2. Platz, da er eine Nuance weniger Intensität zeigte. Nach seinem Run haute er dafür noch einen astreinen Varial Flip raus, der, wenn er im Run gekommen wäre, wohl den Sieg besiegelt hätte. Den 3. Platz konnte sich Björn Beckmann sichern, vor allem mit einem wirklich fetten Ollie North!

Nun war alles für das große Finale bereit: die Zuschauer fieberten diesem entgegen und jubelten lautstark für jeden einzelnen Teilnehmer, wobei natürlich die heimischen Jungs noch etwas mehr Anfeuerung bekamen. Tobias Dammith zeigte sein gewohnt stylisches Repertoire, mit fettem 313, SW Mobe und sogar einen HS FS 9er am Kicker, den er jedoch leider nicht ganz sauber stehen konnte. Die Battle um den Tagessieg in der Königsklasse lieferten sich somit ein Wahl-Wörther, Jonas Dobenecker und der Sieger der Wakeskater, Dominik Preisner, der so mal wieder sein Allroundtalent beweisen konnte. Dom haute unter anderem S-Bend Blind, SW Mobe und als einziger Rider des Tages einen TS Raley 3, auch bekannt als 90210, raus und zeigte die bessere Composition als Jonas, der unter anderem SW Mobe, Front Blind und SW 313 im Gepäck hatte. Letztlich machten an diesem Tag die Obstacles den Unterschied, denn hier patzte Dom minimal und diese Schwäche konnte Jonas zu seinen Gunsten nutzen. Auch Dank Whirly 5 am Kicker! Somit gewann er knapp aber verdient die Open Men Klasse.

An dieser Stelle sollen aber auch alle Bayerischen Meister noch gesondert erwähnt werden, denn wie bei einer Offenen Meisterschaft üblich konnten diesen Titel nur die Mädels und Jungs mitnehmen, die ihren Wohnsitz im Freistaat haben. Hier die Sieger der einzelnen Klassen:

• Mini Boys: Jonas Duschinger
• Boys: Marcel Friedrich
• Junior Men: Andi Kolb
• Open Men: Dominik Preisner
• Open Ladies: Amelie Lill
• Master Men: Chris Koch
• Master Ladies: Eva Koch
• Junior Men Wakeskate: Tom Häcker
• Open Men Wakeskate: Dominik Preisner

Somit ging eine rundum absolut gelungene 1. Bayerische Wakeboard & Wakeskate Meisterschaft zu Ende. Die Gewinner freuten sich neben den passend zum Oktoberfest in Form eines Lebkuchen-Herz gestalteten "Sieger-Medaille" und den 200 Punkten fürs National Ranking des DWWV, auch über gut gefüllte PROTEST Boardwear Goodie Bags und für die Open Wertungen gab es obendrein auch noch insgesamt 700 Euro Preisgeld. Auf die Bayerischen Meister der Open wartete zudem jeweils auch eine Jahreskarte für den WakeLake. Da hat man sich nicht lumpen lassen! Bleibt zu hoffen, dass es nicht bei dieser einmaligen Auflage bleibt. Wie man hört, planen die Betreiber vor Ort jedoch schon den nächsten Streich. Dass sie fette Events hinstellen können haben sie vergangenes Wochenende zu genüge bewiesen, denn Ridern und Publikum fehlte es an nichts und auch auf der abendlichen Party wurde nochmal richtig gut der Saisonausklang gefeiert.

Final-Results

Mini Boys

Boys

Junior Men

Open Men

Open Ladies

Master Men

Master Ladies

Junior Men Wakeskate

Open Men Wakeskate

An dieser Stelle nun noch der wohlverdiente Dank an alle Helfer, Judges, das Moderatoren-Duo Benny Sae-Chong und Sandro Reinhardt, die wieder einmal perfekt zu unterhalten wussten, aber natürlich auch an die Sponsoren, die den Event mit ermöglicht haben. Hier sind die Jungs von waketoolz.de zu nennen, deren Shop in Wörth sein zuhause hat, aber auch PROTEST Boardwear und Rixen Cableways. Zu guter Letzt auch ausdrücklich nochmal ein dickes Dankeschön an die Betreiber Familie Ritschel, die an ihrem WakeLake dafür sorgen, dass es einen weiteren Wakeboard-Hotspot in Bayern gibt. Man wird sicher noch viel von hier hören.

Mehr Infos gibt es unter www.wakelake.eu und www.cablewakeboard.net