Schöne neue Digitale Welt! Was früher nur den wenigstens Vorbehalten war, wird nun auch für Otto Normal Verbraucher möglich, schließlich werden Digitale Spiegelreflex Kameras immer günstiger. So wundert es auch nicht, das mittlerweile immer mehr Leute am See auch mal ein paar Shots von sich oder den freunden machen möchten. Was früher mit Film sehr teuer und vor allem umständlich war, ist mit den heutigen Kameras relativ einfach da man das Ergebnis direkt sehen und Fehler beseitigen kann! Abgesehen davon kostet es nix auch mal schnell ein paar Hundert Bilder zu machen und später auszuwerten, selbst wenn nur Müll dabei ist! Aber mal eben 5 Rollen Film durch zu schießen um nach dem Entwickeln zu sehen das nur Schrott rauskommt ist schon sehr ärgerlich. Die Rope Addicts bei der Arbeit Das gerade beim Wakeboarden nicht jede Kamera auch gute Ergebnisse liefert sollte eigentlich klar sein, schließlich sind die Bewegungen sehr schnell und man selber meist relativ weit weg ist! Es sollte also schon eine Spiegelreflex Kamera sein um die Action auf dem Wasser auch einzufangen, schließlich Boardet ihr ja auch lieber an einer X-Star als hinter einem Schlauchboot. Das heißt aber noch lange nicht dass man mit Profi Equipment auch automatisch gute Bilder macht, dafür bedarf es nämlich etwas mehr als nur ein dickes Portemonnaie! Wir versuchen einmal die wichtigsten Fakten zusammen zu tragen auf die immer öfter auftretenden Fragen! Kamera: Als gesunde Basis sollte man sich schon eine Digitale Spiegelreflex Kamera zulegen, schließlich gibt es gebrauchte mittlerweile sehr günstig. Für welchen Hersteller man sich entscheidet ist im Prinzip egal, gute Bilder machen alle und die Vorteile der einzelnen Modelle sind marginal! Nikon D40 & Canon Eos 400D Als Basis ist eine Canon EOS 350D / 400D oder auch eine Nikon D40 / D50 ein guter und vor allem Preiswerter Einstieg! Natürlich gibt es auch von anderen Herstellern schöne Kameras, die den hier genannten in nichts nachstehen, doch sind Nikon und Canon die am meist verbreiteten Hersteller. Das Zubehör Sortiment und das Angebot an Objektiven ist hier einfach größer und meist auch etwas günstiger zu bekommen. Wer am Anfang direkt mehr möchte, dem sei eine Canon EOS 20D / 30D oder auch einen Nikon D200 empfohlen. Hiermit lassen sich auch die beim Wakeboarden so beliebten Sequenzen schießen, da beide eine Bildfolge von 5 Bildern die Sekunde erreichen. Objektive: Für jede Anwendung gibt es auch das passende Objektiv, es kommt immer auf euch an! Seit ihr nah dran, braucht ihr ein Weitwinkel Objektiv und seit ihr weiter weg, logischerweise eine Teleobjektiv! Für den Anfang fahrt ihr mit den Standartzooms schon mal nicht schlecht, da diese meist bei 17mm anfangen und einen mittleren Zoom Bereich haben. Um euren Aktionsradius zu erweitern solltet ihr euch aber ein Telezoom zulegen. Diese starten meist mit einer Brennweite von 70mm und Enden bei 200mm oder sogar 300mm! Hiermit bekommt ihr die Action vom Ufer aus gut in den Kasten. Das ein gutes Teleobjektiv richtig Geld kostet ist leider die Kehrseite! Nikon, 70-200 2,8 VR Aber auch hier gibt es günstige Alternativen zu den Lichtstarken und teuren Profi Objektiven! Das ein 200€ Objektiv aber nicht so scharf abbildet und Lichtstark ist wie eine 2000€ teure Profi Linse, sollte jedem klar sein. Es liegt also an jedem einzelnen wie viel Geld er in sein Equipment und Bilder investieren möchte. Aber aufgepasst, ohne ein gutes Objektiv bringt euch die beste Kamera der Welt nix! Eine gute Linse, bringt euch meist mehr als eine bessere Kamera! Tipp: Lieber ein wenig an der Kamera sparen aber dafür ein gutes Objektiv kaufen! Zubehör: Stative oder ähnliches ist beim Wakeboarden nicht so wichtig! Ich habe zwar eins, wüsste aber nicht wann ich dieses auch einmal benutzt habe! Was aber in mancher Situation, gerade bei wenig Licht, ein Bild retten kann, ist ein vernünftiger Blitz. Zwar haben die meisten Digitalen Spiegelreflex Kameras schon einen eingebaut, doch sind diese natürlich nicht so Leistungsstark wie ein Externer, da ihr ja meist ein paar Meter bis zum Motiv überbrücken müsst. Nichtsdestotrotz ist Wakeboarden ein Sommersport, so dass in der Regel genügend Licht vorhanden sein sollte und ihr euch neben Kamera und Objektiven nicht weiter in Unkosten stürzen müsst um loslegen zu können. Was je nach Einsatzzweck noch Sinn macht ist ein Wassergehäuse! Dies ermöglicht euch neue Perspektiven auszuprobieren und richtig nah an die Aktion ranzugehen. Als günstigste und wohl auch gängigste Möglichkeit sind hier die Gehäuse bzw. Unterwassersäcke der Firma EWA Marine genannt. Diese sind schon für deutlich unter 200€ zu bekommen und halten eure Kamera bis 20 Meter Wasserdicht! Kameraeinstellungen: Gerade zu Beginn Fotografieren Anfänger meist in der Einstellung "P" für Programmautomatik oder im Sportmodus der Kamera! Am Anfang schön und gut, doch überlasst ihr hierbei euren Gestalltungsspielraum komplett der Kamera! Ihr kommt also später nicht drum herum im Modus "M" zu Fotografieren, in der ihr dann Blende und Verschlusszeit selber einstellen könnt! Die Blende gibt hierbei vor wie viel Licht ins Objektiv einfällt! Desto kleiner der Blendenwert, desto mehr Licht steht euch zur Verfügung! Die Verschlusszeit gibt an wie lange ihr das Bild belichtet und hier gilt desto Kürzer die Belichtung, desto schärfer werden eure Bilder! Zum Wakeboarden empfiehlt sich eine relativ hohe Verschlusszeit um auch einzelne Tropfen und die schnellen Bewegungen der Boarder scharf abzubilden! Ausnahmen sind natürlich wenn ihr eine gewisse Bewegungsunschärfe in euren Bildern möchtet! Als Anhaltspunkt solltet ihr aber eine Verschlusszeit von min. 1/800 besser 1/1000 einhalten um in allen Situationen noch ein scharfes Bild zu bekommen! Passend zu diesen Einstellungen solltet ihr auch den ISO Wert eurer Kamera anpassen! Achtet hierbei aber darauf, das dieser nicht zu hoch ist, ansonsten rauschen eure Bilder später! Als Grundregel gilt, so hoch wie nötig, aber so gering wie möglich! Gerade bei schlechtem Licht ist es manchmal schwierig den richtigen Kompromiss zwischen Blende, Verschlusszeit und ISO Wert zu finden, denn hier hilft einfach nur Erfahrung! Kommen wir nun zum Fokus! Hier solltet ihr natürlich immer "Continous Fokus" an eurer Kamera einstellen, also ein automatisches nachfokussieren sobald sich euer Motiv bewegt! Als einzige Ausnahme gilt hier das Wakeboarden am Boot! Da der Rider immer die selber Leinenlänge hat, ist auch der Abstand zu euch immer gleich und so könnt ihr einmal scharf Fokussieren um anschließend in den Manuellen Modus zu wechseln! Das gibt euch beim gestallten des späteren Bildes mehr Möglichkeiten den Rider im Bild zu Platzieren da dieser sich dann nicht immer im Fokusmessfeld befinden muss um ein scharfes Bild zu bekommen! Den Weissabgleich eurer Kamera lasst ihr am besten auf automatisch, da dies meist sehr gute Ergebnisse liefert! Seid ihr euch aber nicht sicher, dann speichert die Bilder im RAW Format! Hierbei könnt ihr im nachhinein den Weissabgleich am Computer anpassen und verändern! Gerade im Schnee kommt es öfter mal vor das die weisse Pracht einen Blaustich bekommt, aber wie oft Boardet ihr im Schnee? Perspektiven: Auch hier gibt’s natürlich genug Möglichkeiten ein Bild zu versauen, oder den Rider Spektakulär in Szene zu setzten! Grundsätzlich gilt, von 11.00 bis 15.00 Uhr habt ihr Pause! Geht Boarden oder genießt die Sonne, denn schöne Bilder bekommt ihr zu der Tageszeit sowieso nicht hin, dafür steht die Sonne dann einfach zu hoch. Außnahmen sind natürlich wenn ihr auf einem Contest Fotografiert. Hier müsst ihr die Situation einfach als gegeben hinnehmen! Ansonsten sind natürlich die Morgen und Abendstunden optimal, da das Licht dann am schönsten ist! Habt ihr die Möglichkeit, versucht immer vom tiefsten möglichen Punkt eure Bilder zu machen, da dies den Wakeboarder in der Luft nach mehr Airtime und eure Bilder Spektakulärer ausschauen lässt! Achtet auch darauf Absprung oder Landung mit aufs Bild zu Bannen, denn nur so lässt sich ein Sprung nachvollziehen! Einfach einen Boarder in der Luft ohne Anhaltspunkt abzubilden wirkt langweilig, da man weder Höhe noch Kicker oder Wasseroberfläche sieht! Klickt auf das Bild für eine Vollansicht als Beispiel! Steffen Vollert, HS FS Slob 7 Selbstverständlich kann ein "close up" shot manchmal auch sehr reizvoll sein, doch versucht hierbei immer den Rider vollständig aufs Bild zu bekommen! Abgeschnittene Arme, Beine oder sein Board, lassen ein noch so tolles Bild unvollständig wirken. Auch ein Buttshoot wie hier auf dem Bild solltet ihr vermeiden! Jeder will das Gesicht des Riders sehen und nicht sein Hinterteil! Buttshoots sind ein absolutes "No Go"! Aber nicht dur deswegen bietet sich das Bild als negativ Beispiel an, denn hier wurde eindeutig zu früh abgedrückt! Wenn gegrabt wird, muss der Rider das Board auch in der Hand haben, nicht kurz davor oder danach!
Julian Koke, Batwing Als nächstes solltet ihr auf den Hintergrund achten und euch einen Platz suchen an dem ihr den Rider vor freiem Himmel ablichtet. Bäume, Häuser oder anderes im Hintergrund lassen den Boarder oftmals nicht richtig zur Geltung kommen. Wenn wir schon beim Hintergrund sind, achtet auch darauf das der Horizont gerade ist! Ziemlich oft sieht man Bilder mit schiefem Horizont, was gerade bei Wasser immer unnatürlich aussieht! Habt ihr die möglichkeit ein Shooting zu Planen, sagt dem Rider er soll sich lieber etwas farbenfrohes anziehen, um auf dem späteren Bild besser heraus zu stechen! Gerade schwarze oder auch camouflage Klamotten machen es sehr schwer den Rider richtig zu geltung kommen zu lassen! Schaut euch das Bild vom Mike an, bedingt durch den Hintergrund und die dunkle Kleidung ist er leider nur sehr schwer zu erkennen! Hier würde eine helle Kleidung ihn bestimmt besser zur Geltung bringen!
Mike Ennen, BS360 Ansonsten sind der Kreativität natürlich keine Grenzen gesetzt! Probiert auch mal neue Positionen aus, oder lasst euch von anderen Inspirieren! Sequenzen: Gerade beim Wakeboarden sind Sequenzen sehr beliebt und oft gesehen, schließlich lässt sich so am besten ein Trick nachvollziehen! Um später aber eine anständige Sequenz zu erzeugen, braucht es schon ein wenig Vorbereitung! Achtet darauf das ihr eine halbwegs Sequenz taugliche Kamera habt mit min 5 Bildern die Sekunde! Anbei ein Negativ Beispiel! Auf der Sequenz sind einfach zu wenig Bilder um die Bewegung richtig nachzuvollziehen, außerdem ist der Hintergrund so schief das einem schon Seekrank wird! Klickt auf das Bild um die ansonsten schöne Backroll vom Andy in voller Größe zu sehen!
Andreas Schäfer, HS Backroll Wie ihr eine Sequenz mit hilfe von Photoshop richtig erzeugt, könnt ihr in diesem Tutorial nachlesen, welches wir im Forum der SCEW Community gefunden haben! All in One Tutorial Hier nochmal einen herzlichen Dank an Lars, der dieses Tutorial geschrieben hat! Hiermit sollte es jedem möglich sein zu Hause selber eine Sequenz zu erzeugen! Doch täuscht euch nicht, denn auch das erfordert einiges an übung und desto öfter ihr eine zusammen baut, desto schneller und besser werden eure Ergebnisse! Dies alles sind natürlich nur ein paar Anhaltspunkte und haben keinen Anspruch auf Richtigkeit! Dem Persönlichen Geschmack sind, gerade in der Fotografie, keine Grenzen gesetzt und auch die Vorlieben eines jeden Fotografen sind unterschiedlich! Solltet ihr Fragen zu Perspektiven, Technik oder ähnlichem haben, empfehlen wir euch das Forum der SCEW Community! Hier könnt ihr euch nicht nur wertvolle Tipps holen, sondern auch eure Bilder einem wirklich kritischen und objektiven Puplikum präsentieren! Werft mal ein Blick rein und checkt auch die Bilder der andern User! www.scew.de Ansonsten zeigt uns doch eure besten Bilder im Wakeforum! Auf www.wakefiles.com findet jeder eine kostenlose möglichkeit seine Bilder hochzuladen!
Für das beste Wakeboard / Wakeskate Bild welches bis zum 31. August hochgeladen wurde und im Wakeforum gepostet wird, gibt es ein exclusives "the gap magazin.com" T-Shirt! Hier gehts zum Wakeforum Thread! Text: Patrick Prill / the gap magazin.com Bilder: Canon Deutschland / Nikon Deutschland / Patrick Prill
Tutorial: Lars Scharl/ www.scew.de |