Deutsche Meisterschaft Wakeboard 2012 in Salzgitter - Cosima Giemza & Frederic von Osten gewinnen in den Open Wertungen PDF 
Geschrieben von: Benjamin Wiedenhofer   
Donnerstag, 19. Juli 2012 um 11:00 Uhr

Mit knapp 140 Teilnehmern fand vergangenes Wochenende bei Wasserski Salzgitter die größte Deutsche Wakeboard-Meisterschaft am Cable in der Geschichte unseres Sports statt. Fast alles was im deutschen Contestsport Rang und Namen hat war vor Ort um die Chance auf den Titel zu wahren und letztlich wurde das höchste Level gezeigt, was man aktuell wohl bei einem klassischen Cablecontest zu sehen bekommen kann. Einige tausend begeisterte Zuschauer feuerten die Fahrer über das Wochenende auf dem Wasser an und auch das drumherum um den Event war perfekt organisiert. Nur der Wettergott spielte leider nicht so ganz mit, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat.


Das Team von Wasserski Salzgitter hatte die deutsche Cable-Elite zu sich gerufen und fast alle folgten diesem Ruf. Mit dabei waren Jungs wie Fredy von Osten, Dominik Gührs, Steffen Vollert, Niko Kasper, Miles Töller, Sophia Marie Reimers, Cosima Giemza und noch viele viele mehr. Auch einige "Oldies" der Szene ließen es sich nicht nehmen, vorbei zu schauen, teilweise auch um nochmal auf dem Wasser mit Gas zu geben. Die Zuschauer quittierten das mit bester Stimmung das ganze Wochenende über.

Schon in der Vorwoche waren viele Fahrer ein paar Tage früher angereist um noch die ein oder andere Trainingsrunde zu drehen und sich schon mal optimal auf die Obstacles einzuschießen. Im Wasser warteten einige feine Features von UNIT Parktech, aber der Lift zeigte auch das Potential, das er bei Inverts bietet. Raley 5s und Mobe 5s waren ab der Klasse der Junior Men schon fast Standard, was nochmal ein Beleg für das Top-Niveau ist. Bereits am Freitag begann die knallharte Qualifikation. Den Anfang machten die Mini Men, bei denen es jedoch nur um die Startreihenfolge für das Finale ging. Aber dann wurde schon bei den Boys ausgesiebt. Nur 6 direkte und zwei LCQ Plätze wurden unter den 15 Startern vergeben, aber letztlich konnten sich dann doch die vermeintlichen Favoriten durchsetzen. Ebenso war es bei den Girls, den Junior Ladies, den Masters und Veterans Men.

Bei den Junior Men ging es dann schon enger zu. Immerhin battelten sich in der Kategorie die meisten Starter mit 31 Fahrer um nur 16 Plätze im Halbfinale, in dem am Samstag dann letztlich auf die Top 8 reduziert wurde. Aber auch hier sollte es noch keinen wirklichen Favoriten erwischen, jedoch konnte der aufstrebende Local Andre Botta bereits zeigen, dass er an diesem Wochenende und seinem Homespot ernst machen wollte! In der Qualifikation und im LCQ der Open Ladies erwischte es dann die ersten großen Namen. Anne Freyer, die erstmals bei den Open Ladies antrat, musste ihre Sachen genauso packen wie Mona Stenzel, immerhin ehemalige Europameisterin und Mari Sandner, die zweifache Deutsche Meisterin (2004 & 2005). Jedoch waren die Mädels die es ins Finale schafften wahrlich auch keine unbeschriebenen Blätter.

 

Die Zuschauer am Ufer machten in Salzgitter richtig gut Stimmung

 

In der Königsklasse der Open Men waren es 28 Fahrer, die ihre Plätze im Halbfinale sichern wollten, wo jedoch auch nur 16 Plätze frei waren. Die meisten Favoriten kamen sicher durch, aber mit Steffen Vollert und Mike Hilgers machten es auch ein paar Jungs spannend, denn sie mussten ins LCQ. Hier lies Steffen dann auch nichts anbrennen, aber für Mike war überraschenderweise bereits hier Schluss. Im Halbfinale erwischte es mit Tobias Dammith, Frithjof Schultz, Tim auf dem Graben und einigen anderen dann weitere bekannte Namen, jedoch konnte sich Steffen hier nun sicher durchsetzen und keiner der absoluten Titelfavoriten zeigte Schwächen. Somit war alles für ein dickes Finale am Samstag Spätnachmittag bereit.

Patrick "Paddy" Unger, ein echtes Urgestein am Mikrofon aus Hamburg und früher selbst viel auf dem Wasser unterwegs, unterhielt die Zuschauermengen den ganzen Tag bestens als Moderator und auch für das leibliche Wohl der Besucher und Teilnehmer war optimal gesorgt. So konnten alle gut gestärkt in die spannenden Finals am späten Samstag Nachmittag gehen.

Nils wird als erster Titelträger des Tages von seinem Homie Jannis Reichelt durch das Spalier der Fans getragen!

Den Anfang machten die Mini Men: hier gelang mit Nils Boennemann dem ersten Local der große Coup. Er konnte sich mit sicheren Tricks knapp gegen Mika Krus auf Platz 2, sowie die weiteren Konkurrenten durchsetzen und wurde lautstark von seinem Heimpublikum gefeiert. Bei den Girls sah das Podium auf Platz 1 und 2 wie im Vorjahr aus: Vanessa Weinhauer aus Marburg vor Antonia Süß von The Bricks in Duisburg und komplettiert von Melissa Böhler aus Mannheim. Die Boys zeigten dann abermals, dass wir uns um den deutschen Nachwuchs keine Sorgen machen müssen. Leo Vogel vom Bleibtreusee konnte ebenfalls seinen Titel verteidigen und für Philipp Koch aus Mannheim und Jan Paterok aus Paderborn blieben daher "nur" die Plätze 2 und 3.

Leo Vogel konnte in Salzgitter seinen Titel bei den Boys verteidigen

Ihrem Homie vom Bleibtreusee tat es Julia Rick dann gleich und sicherte sich die Wertung der Junior Ladies noch vor Michelle Bausch aus Hamburg und Anna-Laura Brabänder aus Marburg, beides Mädels, die im Vergleich zu Julia schon lange im Contestgeschehen dabei sind. Respekt daher an die junge Kölnerin. Die Tricks die in dieser Kategorie mittlerweile gezeigt werden hätten vor einigen Jahren wohl selbst in der Open Klasse noch zum Sieg gereicht. Ebenso wie bei den Junior Men, wo es mit dem amtierenden Europameister Niko Kasper aus Duisburg, Titelverteidiger Miles Töller aus Bergkamen und natürlich Local Andre Botta drei große Favoriten gab, die aber die weitere Konkurrenz sicher nicht aus den Augen verlieren durften.

Julia Rick holte sich die Deutsche Meisterschaft der Junior Ladies

Niko hatte zwar einen super sauberen ersten Run hingelegt, stürzte beim zweiten aber beim SW Mobe 5 Versuch. Andre war es dann, der seinen Heimvorteil und sicherlich auch die Anfeuerungen der Zuschauer so aufnehmen konnte, dass er einen Wahnsinnsrun auf das Wasser zimmerte: er jibbte sauber auf den Rails und knallte noch vor Mast 4 einen fetten Raley 5 aufs Wasser, dem direkt nach der Kurve ein SW Mobe 5 und ein S-Mobe folgten. Genug um Niko hinter sich zu lassen und so von seinen Fans noch mehr gefeiert zu werden. Für Miles reichte es trotz unter anderem Raley 540 und hammer Performance auf den Obstacles nicht mehr ganz nach vorne, aber er konnte dieses Jahr dank besserem zweiten Run zumindest Niko hinter sich lassen und sich so noch Platz 2 sichern.

Andre Botta ließ bei seiner Heim-DM nichts anbrennen und holte sich den Sieg bei den Junior Men

Wenn wir chronologisch richtig abhandeln wollten würden nun die Masters und Veterans Men noch nicht folgen, aber wir wollen den Spannungsbogen zur eigentlichen Königsklasse der "Open" noch etwas aufbauen. Es sei uns verziehen?! Bei den Master Men konnte sich Ilja Wienert aus Leipzig durchsetzen und damit seinen Vorjahressieg wiederholen. Auf den Plätzen folgten Mirco Langholz und Andreas Böttcher, beide aus Hamburg. Die Kategorie der Veteranen konnte Wolfram Wagner aus München gewinnen, der damit wieder mal seine außerordentliche Leistung unterstrich. Das Podium komplettierten Dirk Wellpott aus Paderborn und Jochen Thiele aus Berlin.

Nun aber zu den Open Ladies. Hier waren, wie schon berichtet, bereits in der Quali starke Riderinnen ausgeschieden und eigentlich sah alles danach aus, dass Sophia Marie Reimers nach ihrem Junior Ladies Sieg 2011 dieses Jahr direkt die Open Wertung für sich entscheidet. Hatte sie in der Quali noch sicher ihre oftmals echt männlichen Tricks hingestellt, lief es im Finale nicht rund und nach zwei verpatzten Runs stand fest, dass sie mit der Entscheidung dieses Mal nichts zu tun haben würde. Cosima Giemza, Neu-Hamburgerin und sicherlich auch alles andere als eine schlechte Fahrerin, nutzte die Gunst der Stunde und zeigte unter anderem eine hohe Backroll Blind sowie ihre dicken Airs am Kicker und holte sich damit knapp aber verdient vor Pauline Dyrschka aus Marburg wie schon im Vorjahr den Titel der Deutschen Meisterin. Platz 3 ging an Kathrin Ögretici aus Damp.

Das absolute Highlight des Tages sollte die Entscheidung bei den Open Men werden. Hier waren einige Jungs im Finale, die gut und gerne bei jedem internationalen Wettkampf ganz vorne um den Sieg mitfahren können. Steffen Vollert der als gebürtiger Thulbaner mittlerweile für Duisburg unterwegs ist und als amtierender Deutscher Meister wie beschrieben erst im LCQ in Fahrt kam, konnte sein Repertoire im Finale wie gewohnt abrufen und zeigte neben super stylischen Railhits einen fetten Transfer an der Funbox und einen blitzsauberen Frontmobe. Aber es waren die beiden Buddies und Red Bull Athleten Dominik Gührs aus München und Fredy von Osten aus Hamburg die sich die fetteste Battle lieferten.

Nach dem ersten Lauf war Fredy sicher in Führung und er wusste, dass er gewinnen muss, um sein Ticket für den World Cup in Tokio zu lösen. Dominik hätte hingegen der zweite Platz gereicht, aber damit wollte er sich nicht zufrieden geben, immerhin stand der prestigeträchtigste Titel der nationalen Entscheidungen auf dem Spiel. Also haute Nikki in seinem zweiten Lauf unter anderem mit Raley 5 und SW Mobe 5 einen ordentlichen raus und konnte sich vor Fredy setzen, der jedoch noch seinen Run vor sich hatte. Dementsprechend hoch war nun der Druck auf dem jungen Mann aus Hamburg, aber dank seiner etwas besseren Tricks auf den Obstacles und unter anderem seinem Signature Eastmobe im Flat, konnte er sich den Titel denkbar knapp vor Dominik sichern. Sichtlich glücklich über seinen ersten Erfolg bei der ersten Teilnahme in der Kategorie der Open Men war Fredy daher im Anschluss.

Für Fredy war es das erste Jahr bei den Open Men und direkt der erste DM Titel in dieser Klasse

Und wenn ihr das alles nochmal in bewegten Bildern sehen wollt, gibt es hier das Video zum Event von den editude.tv Jungs. Außerdem kommen hier ein paar Fahrer zu Wort, die alle trotz der nicht gerade sommerlichen Temperaturen eine der besten, wenn nicht die beste, Deutsche Meisterschaften aller Zeiten erlebt haben. So war es zumindest von dem ein oder anderen Rider zu hören. Hier nun aber der Clip:

 

 

Abschließend noch einige Worte von Alex Grosse Starmann zum Event an seinem Lift: "Ich möchte mich bei meinem super Team, den Sponsoren, den Judges, meiner Familie, meiner Freundin, dem Moderator, den Jungs von Licht und Raum Event, editude.tv und den vielen, vielen Beteiligten für dieses schöne Deutsche Meisterschaft bedanken! Danke, Danke und nochmals Danke!! Das nächste Event ist schon in Planung! ;)" Bleibt noch zu sagen, dass es trotz der vielen Teilnehmer keine ernsthaften Verletzungen gegeben hat, was ja auch immer sehr wichtig für die gute Stimmung ist.

 

Results

Mini Men

Platz Name Punkte
1 Nils Boennemann 75.67
2 Mika Krus 74.50
3 Julius Junge 59.00
4 Lars Meschede 53.33

Girls

Platz Name Punkte
1 Vanessa Weinhauer 76.67
2 Antonia Süß 68.33
3 Melissa Böhler 55.00
4 Amelie Lill 53.67
5 Gesa Weidemann 52.67
6 Pia Dörfler 35.00

Boys

Platz Name Punkte
1 Leo Vogel 81.67
2 Philipp Koch 71.67
3 Jan Paterok 68.00
4 Marcel Friedrich 63.67
5 Julian Hohn 59.00
6 Delf Sinnecker 54.33
7 Paul Schulz 39.33
8 Tom Brandt 31.67

Junior Ladies

Platz Name Punkte
1 Julia Rick 75.67
2 Michelle Bausch 67.67
3 Anna-Laura Brabänder 65.00
4 Chantal Noack 47.00
5 Helena Schaller 42.67
6 Antonia Martens 32.67

Junior Men

Platz Name Punkte
1 Andre Botta 84.67
2 Miles Töller 75.50
3 Niko Kasper 73.33
4 Hendrik Röper 66.97
5 Christopher Klein 66.17
6 Felix Schneider 63.33
7 Ariano Blanik 41.67
8 Janick Otto 34.67

Open Ladies

Platz Name Punkte
1 Cosima Giemza 71.00
2 Pauline Dyrschka 68.33
3 Kathrin Ögretici 57.00
4 Ginger Pfennigs 42.00
5 Elisabeth Fuchs 40.00
6 Sophia Marie Reimers 30.00

Open Men

Platz Name Punkte
1 Frederic von Osten 92.67
2 Dominik Gührs 90.67
3 Steffen Vollert 79.33
4 David Bittner 73.67
5 Rene Konrad 69.67
6 Tom Richter 65.00
7 Daniel Wehmann 62.00
8 Philip Thiele 12.67

Master Men

Platz Name Punkte
1 Ilja Weinert 78.00
2 Mirco Langholz 74.00
3 Andreas Böttcher 71.33
4 Christian Koch 71.20
5 Jakob Purrucker 60.00
6 Michael Schuster 56.33

Veterans Men

Platz Name Punkte
1 Wolfram Wagner 71.00
2 Dirk Wellpott 60.00
3 Jochen Thiele 50.00
4 Stephan Flamm 45.00
5 Reiner Kahle 39.33
6 Rainer Schlitt 25.00

Auch die Teamwertung soll hier nicht unterschlagen werden. Diese konnten sich die Mädels und Jungs von Wasserski Hamburg sichern und wie man die Hamburger so kennt wurde das auch gleich mal ordentlich gefeiert.

Für die Hamburger knallte der Korken der Teamwertungssieger - Glückwunsch!

Bleibt uns abschließend nicht mehr als den Veranstaltern zu einer wie es scheint perfekten Deutschen Meisterschaft am Cable zu gratulieren. Es wurde definitiv Geschichte geschrieben und hoffentlich nehmen sich künftige Veranstaltungen daran ein Beispiel. Schön, dass sich mit dem Spot in Salzgitter ein neuer Wettkampfort mehr und mehr einen Namen macht. Mal schauen, was da noch kommt? Vielen Dank sagen wir an Christian Denker, der uns mit Bildern versorgt hat, da wir leider nicht selbst vor Ort sein konnten. An dieser Stelle aber natürlich auch Glückwunsch an die neuen und neuen-alten Deutschen Meister! RESPEKT!

Die Results findet ihr auch unter www.cablewakeboard.net und checkt auch mal www.wasserski-salzgitter.de!

 


Text: Benjamin Wiedenhofer
Bilder: Veranstalter & Christian Denker
Video: editude.tv via Vimeo
 
 
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